Three Songs of Shattering

Besetzung: Mezzosopran (oder Sopran), Streichquartett

für Mezzosopran (oder Sopran) und Streichquartett

In Millays Three Songs of Shattering wird aus sehr subjektiver Perspektive persönlicher Verlust (in Nr. I), melancholischer Rückblick auf glücklichere Tage (in Nr. II) bis hin zur Resignation und völligen Abwendung von der Welt (in Nr. III) – sogar der Weg zum eigenen Grabhügel soll durch Unkraut unzugänglich werden – thematisiert. In der Vertonung der drei Lieder von Edna St. Vincent Millay für Sopran und Streichquartett geben der melodische Duktus und die Dynamik in der Singstimme Aufschluss über die jeweilige psychische Befindlichkeit des lyrischen Ich, von Melancholie bis hin zu den emotionalen Ausbrüchen, zu denen es trotz resignativer Haltung immer noch fähig ist (wie etwa am Schluss des dritten Liedes). Dabei obliegt dem Streichquartett weit mehr als lediglich die Begleitung der Sängerin: Mit polytonalen Klangstrukturen schaffen die Instrumente Atmosphäre, wirken unmittelbar textausdeutend – mit melodischen, rhythmischen, dynamischen und spieltechnischen Mitteln, auch beispielsweise durch die motorische Bewegung im zweiten Lied (in Bezug auf den das Leben neu erweckenden Frühling) – oder sie spiegeln durch klangliche Kommentare Seelenzustände.